Schwangerschaft, Operngesang, Klänge, Schwingungen und Schall !

 

Einige Gedanken einer Schwingungstherapeutin, psychologischen Beraterin und Opernsängerin zur Klangtherapie:

 

 

 

Als Opernsängerin habe ich meine schwangeren Sängerkolleginnen auf der Bühne bewundert und mich immer gefragt, wie es wohl für das Kind ist, wenn die Mama singt und so viele Geräusche von außen auf das Kind prallen. Ist das nicht vielleicht etwas zu laut für den Ungeborenen? Die Lautstärke von außen kann durchaus als störend empfunden werden, wie einige Studien zeigen. Die mütterliche Stimme hingegen ist für das Baby wohl eher angenehm.

 

 

 

Als Schwingungstherapeutin ist dieses Thema für mich wirklich besonders spannend. Doch zunächst einmal möchte ich euch erklären, was ich bisher dazu herausgefunden habe. Schwangerschaft, Operngesang, Klänge, Schwingungen und Schall – alles hängt miteinander zusammen.

 

 

 

Im Mutterleib ist es nicht still, aber das ist auch ganz und gar nicht schlimm. Das Kind hört die Geräusche der Mutter. Zum Beispiel, wenn sie atmet, spricht, hustet oder sich bewegt. Dazu kommen noch die Geräusche von außen, die ganz sanft durch die Bauchwand und das Fruchtwasser gefiltert werden. So wächst das Kind in einer Klangwelt auf, die es ganz sanft und behütet aufnimmt.

 

Die Musik ist die wunderbare Grundlage für die Beziehung zwischen Mensch und Umwelt. Ist es nicht schön, dass das Wort "Mama", "Mutter" oder "Ama" in allen Sprachen ähnlich klingt? Man kann sogar den Uhrzeigersinn heraushören.

 

 

 

Und das Kind im Mutterleib hört schon Klänge, Schwingungen und Schall. Es nimmt tatsächlich mehr wahr, als man bisher dachte. Das Kind hört mit den Ohren und dem ganzen Körper.

 

 

 

Doch zunächst wollen wir uns die Ohren einmal genauer ansehen: In der fünften Woche entsteht die erste Anlage des Ohrbläschens, und ab der achtzehnten Woche sind die Sinneszellen des Innenohrs voll funktionsfähig. Und ab der 24. Woche reagiert das Baby dann schon auf Geräusche. Das Mittelohr bleibt bis zur Geburt in Flüssigkeit. Das heißt, dass das Baby die Schallwellen in der Gebärmutter über den ganzen Körper empfängt, was wirklich faszinierend ist. Das Hörorgan des Kindes wird im Laufe der Schwangerschaft immer empfindlicher und mit der Zeit kann das Kind tiefe, dann halb-tiefe und zuletzt hohe Töne hören.

 

 

 

Die Stimme der Mutter spielt eine ganz besondere Rolle bei der Entwicklung des Babys im Bauch. Sie prägt das Kind und ist wichtig für die Sprachfähigkeit. Außerdem ist sie ein fantastisches Medium, das das Kind mit der Mutter verbindet, während es im Bauch ist und auch danach. Der Begriff "Muttersprache" hat viele Bedeutungen.

 

 

 

Das Singen der Mutter ist etwas ganz Wichtiges. Auch ungeborene Kinder lieben den mütterlichen Gesang. Das kann man sogar messen, zum Beispiel an die Bewegungen des Kindes oder den Herzschlag.

 

Die Stimme der Mutter hat eine beruhigende Wirkung auf das Kind. Es ist ganz gleich, welche Melodie die Mutter summt oder singt.

 

Selbst Opernsängerinnen, die dramatische Musik singen, machen die Kinder nicht nervös, was wirklich erstaunlich ist. Die Mutterstimme gibt dem Kind ein warmes Gefühl von Sicherheit.

 

Das Singen der Mutter verbindet auf wunderbare Weise die vorgeburtliche und die nachgeburtliche Welt.

 

Wissenschaftliche Studien belegen: Es ist einfach schön zu sehen, wie viel Freude Kinder haben, wenn sie im Mutterleib Musik hören. Sie haben eine ganz besondere Vorliebe für die Musikstücke, die die Mutter während der Schwangerschaft geübt hat. Diese Stücke können beim Einschlafen für die Kinder eingesetzt werden, weil sie ihnen helfen, ein tiefes Urvertrauen zu entwickeln. Auch später kann das Kind die Musikstücke, die die Mutter in der Schwangerschaft geübt hat, ganz schnell lernen. So können die Informationen direkt übertragen werden.

 

 

 

In Japan gibt es ganz tolle Lernkassetten mit Lernmusik für ungeborene Kinder. Ja, auch das ungeborene Kind lernt schon. Es nimmt auf, verarbeitet, speichert und reproduziert das Gelernte.

 

 

 

Diese Erkenntnis nutzt man auch bei der sogenannten auditiven Stimulation von Frühgeborenen. Dabei werden den kleinen Frühchen in ihren Brutkasten ganz sanfte Töne von der mütterlichen Stimme oder des mütterlichen Herzschlags gespielt. Das ist wirklich eine tolle Methode, denn diese Kinder wachsen dadurch schneller, erholen sich schneller, brauchen weniger Sauerstoff, sind selten unruhig und müssen nicht so lange auf der Kinderintensivstation bleiben. Auch Musik von Vivaldi und Mozart hilft den Kindern, zur Ruhe zu kommen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1) SCINEXX.de – Medizin - Schon Ungeborene reagieren auf Musik. Ab der 16. Woche zeigt der Fötus klare Reaktionen auf eine Beschallung, Marquès Institut vom 7. Oktober 2015

 

2) Deutschland Funkkultur - Was Föten im Mutterleib hören von Marko Pauli | 9.08.2009

 

3) „Klangtherapie“ von Otto-Heinrich Silber, Peter Hess und Jürgen Hoeren